Tag 2: Akklimatisierungstour Fluchthorn (3.799m)
Am Dienstag läutete der Wecker früh: Frühstück war um 3:00 Uhr, Abmarsch um 3:30 Uhr. Die geplante Akklimatisierungstour führte zunächst über den Hohlaubgletscher, dann durch ein Geröllfeld und weiter über den Allalingletscher in Richtung Fluchthorn. Am Fuße des Fluchthorn entschied sich ein Mitglied der Seilschaft – gesundheitlich angeschlagen – den letzten Anstieg über die steile Firnflanke nicht mitzugehen. Gut gewärmt durch Daunenjacke, Biwaksack und heißen Tee pausierte er an einer Felsinsel, während Paul und Björn zügig den Gipfel erreichten und wieder zurückkehrten. Gemeinsam trat das Trio den Rückweg zur Hütte an. Zu guter Letzt brach noch ein Steigeisen von Björn, wodurch der letzte Teil des Gletschers mit nur einem Steigeisen absolviert werden musste. Ein solches Materialversagen hätte in anspruchsvollerem Gelände oder mitten auf der Tour gravierende Folgen haben können.
Ein Bergsteiger gesundheitlich angeschlagen, der andere mit kaputtem Steigeisen, das war die ernüchternde Bilanz nach der Akklimatisierungstour.
Nachdem sein Zustand sich nicht besserte, entschied sich der angeschlagene Teilnehmer noch am selben Tag für die Heimreise ins Tal und nach Wiesbaden und bot freundlicherweise sein intaktes Steigeisen als Ersatzteilquelle an. Glück im Unglück für Björn, der auf diese Weise die geplanten Touren doch noch fortsetzen konnte.